Sprüche

Sprüche

Verdoppelte sich der Sterne Schein,
Das All wird ewig finster sein.

«Und was sich zwischen beide stellt?»
Dein Auge so wie die Körperwelt.

An der Finsternis zusammengeschrunden,
Wird dein Auge vom Licht entbunden.

Schwarz und Weiß, eine Totenschau,
Vermischt ein niederträchtig Grau.

Will Licht einem Körper sich vermählen,
Es wird den ganz durchsicht’gen wählen.

Du aber halte dich mit Liebe
An das Durchscheinende, das Trübe.

Denn steht das Trübste vor der Sonne,
Da siehst die herrlichste Purpur-Wonne.

Und will das Licht sich dem Trübsten entwinden,
So wird es glühend Rot entzünden.

Und wie das Trübe verdunstet und weicht,
Das Rote zum hellsten Gelb erbleicht.

Ist endlich der Äther rein und klar,
Ist das Licht weiß, wie es anfangs war.

Steht vor dem Finstern milchig Grau,
Die Sonne bescheint’s, da wird es Blau.

Auf Bergen, in der reinsten Höhe,
Tief Rötlichblau ist Himmelsnähe.

Du staunest über die Königspracht,
Und gleich ist sammetschwarz die Nacht.

Und so bleibt auch in ewigem Frieden,
Die Finsternis vom Licht geschieden.

Dass sie miteinander streiten können,
Das ist eine bare Torheit zu nennen.

Sie streiten mit der Körperwelt,
Die sie ewig auseinander hält.